Wir hatten lange überlegt ob wir diese Jeep Tour machen sollen. Die Frage ist, sieht man tatsächlich so vieles mehr, was man vielleicht nicht selbst mit dem Auto abfahren kann? Zumal die Jeep Tour wirklich nicht billig ist und ein echtes Loch in die Urlaubskasse reisst. Gut das meine Frau das vor dem Urlaub bereits mit einberechnet hatte. Meine Frau hat sich die Tour gewünscht und ich war ebenfalls begeistert. Nun musste nur noch unser Sohn überzeugt werden.
Ich kann sagen, jeder Euro hat sich gelohnt. Es war ein Naturschauspiel, was seinesgleichen sucht. Das Gefühl zu haben, man wäre der erste Mensch an diesen Plätzen, wenn dem auch nicht so wahr. Mitten im Nirgendwo. Nichts weiter ausser deiner Wenigkeit und der Natur. Na gut, außer dem Jeep, meiner Frau & Sohn sowie die dreizehn mitfahrenden Chinesen, die ebenfalls dabei waren. Zudem hatten wir eine sehr nette Reiseführerin und ich konnte sogar vorn neben der Fahrerin sitzen. Meine Frau und Sohn wollten nicht, also ich dann. Was ein Spaß. Man bekommt einfach mal alles mit und hat zudem eine tolle Aussicht nach allen Seiten.
Die Landschaft bezaubert einen immer wieder. Man fährt eine Landstraße in der Ebene entlang und zack, auf einmal ein riesiger Berg. So aus dem nichts! Es gibt in Island nur zwei Dinge, entweder flach oder hoch. Nichts dazwischen. Kein Mittelgebirge wie wir es aus Deutschland kennen. Wo man in Richtung Bayern fährt und die Berge langsam höher und höher werden. Dort ist der Berg einfach auf einmal da.
Der erste Stop war beim Sigöldugljúfur. Wenn man sich die Wasserfälle von oben angeschaut hat und die Landschaft darunter, dann kam ich mir vor wie in dem Animatiosnfilm, den unser Sohn als er noch klein war, immer anschaute „In einem Land vor unserer Zeit“. Ich schwöre, ich hatte nur noch darauf gewartet das auf einmal Dinosaurier sich am Flusslauf entlang bewegen. So etwas schönes hatte ich in meinem Leben noch nie gesehen. Die Fotos können dieses Schauspiel nicht einmal annähernd wieder geben.
Einer der faszinierendsten Orte in Island ist die versteckte Schlucht von Sigöldugljúfur. Der Sigöldugljúfur liegt im Hochland von Island und ist eine fantastische Schlucht mit mehreren Wasserfällen. Deshalb wird es auch Tal der Tränen genannt und bietet atemberaubende Ausblicke. Dieser phantastische Canyon ist wegen der vielen Farben, die ihn umgeben, ein wahres Vergnügen, wenn man ihn betrachtet. Das wasserblaue Wasser des Tungnaá-Flusses und die üppige Vegetation tragen zur Helligkeit von Sigöldugljúfur bei. Sigöldugljúfur sieht inmitten des schwarzen Sandes der unglaublichen Lavalandschaft fantastisch aus. Der Ort wird bei Fotografen und Wanderern immer beliebter und liegt nördlich des atemberaubenden Naturschutzgebiets Fjallabak.
Mit dem Jeep fuhren wir durch eine wilde, sich überlassene Landschaft, weiter über Stock und Stein. Ohne Allrad hat man hier keine Chance und bleibt mit aller Sicherheit stecken. Eine Straße ließ sich zum Teil nur erahnen.
Der nächste Stop ließ nicht lange auf sich warten, Ljótipollur. Wenn man denkt man hat schon alles gesehen, dann wirst du schnell merken, dass dem nicht so ist.
Beim Ljótipollur handelt es sich um einen Explosionskrater im Süden von Island. Er liegt im Gemeindegebiet von Rangárþing ytra. Das durch drei Ausbruchsstellen längliche Maar befindet sich etwa 15 km nordöstlich von Landmannalaugar und nicht weit vom See Frostastaðavatn. Wie dieser gehört er zum Vulkansystem der Veiðivötn bzw. der Bárðarbunga und entstand in der Ausbruchsserie von 1477. Der See im Krater besteht aus Grundwasser, und beherbergt, wie auch in den meisten anderen Seen der Gegend, Forellen, die geangelt werden können. Eine schlechte Piste führt vom Fjallabaksleið nyrðri auf den Krater. Nördlich und nordwestlich liegen noch weitere Seen, von denen der Bláhylur oder Hnausapollur mit einer Zufahrt zu erreichen ist. (Quelle: wikipedia.de)
Nach dem wir ausreichend Möglichkeiten hatten, alles fotografisch festzuhalten ging es weiter in Richtung Landmannalaugar, unserem eigentlichen Ziel der Jeep Tour.
Landmannalaugar ist ein Gebiet nahe dem Vulkan Hekla im Südwesten von Island. Es liegt in der Gemeinde Rangárþing ytra, 180 km östlich von Reykjavík. Die unter Naturschutz stehende Gegend gilt als eine der schönsten der Insel, was sie den zahlreichen vulkanischen Erscheinungen und den sehr farbigen Bergen zu verdanken hat. Diese sind Auswirkungen der Nähe eines aktiven Zentralvulkans, des Torfajökull. Aus graublauem Pechstein besteht der Vulkan Bláhnjúkur. Rötlich-braune Hänge (Rhyolithgestein oder Quarztrachyt) sind am Vulkan Brennisteinsalda zu finden, die auch streckenweise wegen Schwefel- und Kalkausfällungen graue, bläuliche und weiße Farbgebungen zeigen. Grüne Moose und weiße Schneereste, die selbst im Hochsommer vorhanden sind, setzen weitere Farbakzente. Ein schwarz glänzendes Obsidianlavafeld, das Laugahraun, reicht von den Solfataren an der Brennisteinsalda bis zum Fluss, an dem eine Hütte des Isländischen Wandervereins steht und wo in einem dampfenden Bach gebadet werden kann. Eine anspruchsvollere Rundwanderung führt von der Hütte in Landmannalaugar, über die Schlucht Litla Brandsgil, den Berg Skalli und an der Brennisteinsalda vorbei wieder nach Landmannalaugar zurück. (Quelle. wikipedia.de)
Start unserer kleiner Wandertour war der dortige Parkplatz. Da wir eine Jeep Tour gebucht hatten, bekamen wir Armbändchen, damit wir nachher noch kostenlos dort baden gehen konnten. Hier waren viele Camper zu sehen, die sich bereit für eine mehrtägige Wanderung machten. Dazu gab es hier ausreichend Duschen, Toiletten und eben die Badestelle im Flusslauf, der von einer heißen Quelle erwärmt wurde.
Weiter über einen Weg, der mitten durch Lavagestein führte.
Wer hier noch nicht beeindruckt war, der sollte es spätestens am ersten Aussichtspunkt sein.
Danach ging es für uns bereits wieder zurück, obwohl der weg noch viel weiter ging. Wir wollten aber noch baden gehen und hatten hier nur einen Aufenthalt von zwei Stunden.
Das letzte Ziel für heute, die Badestelle. Ich schwöre euch, wer das nicht einmal in seinem Leben mitgemacht hat, der hat was verpasst. Auch hier war die Umkleide nur eine Bretterwand, die keinen wirklichen Schutz vor Blicken garantierte. Also schüchtern sollte man nicht sein oder ausreichend Handtücher zum bedecken dabei haben. Aber wer braucht schon Handtücher.
Nach einem erfrischenden Bad liefen wir zurück zum Jeep und als alle eintrafen, konnte die Rückfahrt los gehen.
Im Video könnt ihr sehen, warum man ein Allrad fahren sollte. Denn solche Flussläufe waren einige auf unserer Strecke. Wir konnten auch sehen, was passiert, wenn man eben mit einem PKW versucht die Strecke zu fahren. Der PKW wurde da gerade abgeschleppt, weil der im Wasser stecken geblieben ist. Abschleppkosten, Reparaturkosten, Leihwagen Kosten. Da sind schnell mal ein paar Tausend Euro weg. Das braucht kein Mensch. Wie sagt man so schön „Wer nicht hören will, muss fühlen“! Nicht umsonst warnen einen die Leihwagen Firmen bereits davor, wenn man sein Auto abholt. Nicht umsonst gibt es ausreichend Schilder/Hinweise auf der Strecke, die genau davor warnen.
Alle Fotos und Videos wurden mit dem iPhone 14 PRO, die Fujifilm X-T30 und GoPro Hero 7 black gemacht.