Die Reise nach Tallinn war nicht nur dazu gedacht um unsere Familie zu besuchen, wir wollten es gleichzeitig damit verbinden zum Rammstein Konzert mit Freunden zu gehen, die ebenfalls aus Deutschland gekommen wären. Das Jahr 2020 ist durch Covid 19 anders geworden, als wir alle erwartet hatten. Das spürt man, wenn man in Tallinn zu den Touri Hotspots geht. Meist sind nur Einheimische unterwegs und von Touris kaum eine Spur. Ich muss zugeben, dass ist sehr angenehm. Kein dichtes Gedränge, kein Anstehen, kein ewiges Warten wenn man Erinnerungsfotos machen möchte vor den Sehenswürdigkeiten. Man kann seinen Urlaub in vollen Zügen genießen.
Die Fotos sind zur Mittagszeit entstanden. Also eigentlich zu den Stosszeiten wo sich Tausenden Touristen durch die Stadt schieben. Wie ihr sehen könnt ist nichts los. Ein Traum für uns, die zu Gast sind in der Stadt. Ein Alptraum für die Ladenbesitzer, Veranstalter und Museen.
In Tallinn bekommt man von Covid 19 nichts mit. Keine Maskenpflicht. Die Restaurants, Cafe, Kinos und Theater sind alle geöffnet. Bus fahren, shoppen gehen, alles ohne Mund und Nasenschutz. Nur eben Großveranstaltungen. wie Konzerte sind verboten. Dazu zählt eben das Rammstein Konzert. Da die Karten ihre Gültigkeit behalten, sehen wir uns nächstes Jahr wieder in Tallinn.
Covid Fälle gibt es, dass kann man nicht verschweigen. Sicherlich hat man hier auch Covid Todesfälle zu beklagen, man bekommt davon aber nichts mit. Die registrierten Covid Fälle sind zudem sehr gering. Es funktioniert also auch ohne den ganzen Hype der in Deutschland seit Wochen mit Lockdown sowie Maskenpflicht stattfindet!
Tallinn ist eine weltoffene Stadt mit sehr gastfreundlichen Menschen. Das spüren wir jedesmal wenn wir hier sind. Die Stadt hat sich gewandelt. Vieles Neue wurde gebaut. Altes restauriert. Eine neue Uferpromenade ist über mehrere Kilometer entstanden, mit zahlreichen Spiel und-Sportmöglichkeiten. Urlaub am Strand, in und um Tallinn kein Problem. Der Sommer ist mild und kann auch mal sehr heiß werden. Dadurch das fast immer Wind geht, ist es gut auszuhalten. Nachts kühlt es auf angenehme Temperaturen ab. Gut essen kann man fast überall gehen. Bier wird hier meist noch selbst gebraut. Da sind ein paar Starkbiere bei die einem nach dem zweiten Krug schon vom Hocker hauen können. Gesprochen wird estnisch, russisch (allein in Tallinn leben 400000 Russen), englisch und einige können sogar deutsch.
„Nach 51 Jahren wurde Tallinn am 20. August 1991, zur Zeit des Moskauer Putsches, erneut zur Hauptstadt eines unabhängigen Estlands. Infolge des immensen Wirtschaftswachstums und des in manchen Schichten stark gestiegenen Wohlstandes sind rund um Tallinn innerhalb weniger Jahre riesige Neubaugebiete entstanden. So wurden beispielsweise im südlich von Tallinn gelegenen Gebiet Peetri auf einem ehemaligen Moor Ein- und Mehrfamilienhäuser gebaut. Vor allem junge Familien, die in den letzten Jahren von der wirtschaftlichen Entwicklung profitiert haben, lassen sich hier nieder. Es entsteht ein starker Kontrast zu den großen Siedlungen im sozialistischen Stil. Die Preise für Appartements in den Neubaugebieten sind teilweise bereits auf westlichem Niveau. Laut Volkszählung 2011 ergibt sich bezogen auf die verschiedenen Stadtteile ein höchst unterschiedliches Bild hinsichtlich der Bevölkerungsgruppen nach Muttersprache. Ein Großteil der russischsprechenden Bevölkerung (v. a. Russen, Ukrainer, Weißrussen, Tataren) leben in den während der Sowjetzeit groß ausgebauten Wohnblockvierteln am Stadtrand, wie Lasnamäe, Väike-Õismäe und Astangu (Bezirk Haabersti) sowie Kopli, Pelguranna und Karjamaa (Bezirk Põhja-Tallinn). Die Innenstadt (Bezirk Kesklinn), die von Einzelhausverbauung und kleineren Wohnanlagen geprägten Stadtviertel Kristiine und Nõmme sowie der im Nordosten gelegene Stadtteil Pirita sind hingegen weit überwiegend von Bevölkerung mit estnischer Muttersprache bewohnt. Der Bezirk Mustamäe mit seinen v. a. während der Sowjetzeit errichteten großen Wohnbausiedlungen ist ebenso gemischtsprachig wie Teile der Bezirke Põhja-Tallinn und Haabersti im Norden bzw. Nordwesten der Stadt.“ (wikipedia)
Die Stadt ist so wunderbar sauber, die Rasenflächen selbst in den Wohngebieten gemäht, keine Kippen oder Kaugummis auf den Straßen. Mülleimer werden regelmäßig geleert, so das es gar nicht erst zur Verschmutzung kommen kann. Keine dummen Graffiti an den Häuserwänden oder Bahnen. Die Jugend behandelt die kostenlos angeboten Sportanlagen mit Respekt. Da wird nichts aus Langeweile oder welchen Gründen auch immer zerstört. Bestes Beispiel, wie man alles mit Füssen tritt ist der Hafenpark in Frankfurt und eigentlich kann man fast alle Grün-und Sportanlagen in Deutschland aufzählen. Wenn wir denken das Deutschland so ein kultiviertes Land ist, kann ich nur sagen „NEIN“. Ist es nicht!
Was ich in Estland aber auch in Russland immer wieder erlebt habe, das Menschen von ihren Sitzplätzen in der Bahn oder dem Bus aufstehen, wenn ältere Menschen oder Kinder einsteigen und keine Sitzmöglichkeit finden. Gerade ältere Menschen werden mit Respekt behandelt.
Wie bereits angesprochen, wer baden möchte, kein Problem. Es gibt sogar ein Strand mit weißem Sand, der extra angelegt wurde.
Alle Fotos mit der FujiFilm X-T30 und dem 18-55mm Kit oder 12mm Samyang Objektiv geschossen.